Diese Erkenntnis war das Aha-Erlebnis meiner Klientin von heute morgen. „Weil normalerweise laufen diese Dinge ja völlig unbewusst im Hintergrund!“

Ich freue mich immer sehr, wenn sich diese Erkenntnis bei meinen Klient:innen entwickelt, weil das der Kern der Arbeit in einem Bewegungs-Coaching ist.
Im Alltag bewegen wir uns meist unbewusst, da die Bewegung selbst unserer Tätigkeit untergeordnet wird, damit Mittel zum Zweck ist und unbeachtet im Hintergrund abläuft. Laufen diese Bewegungen, die wir jeden Tag und damit im Laufe der Zeit unzählig Male wiederholen, in einem anatomisch ungünstigen Bewegungsmuster ab, kann der Körper dies meist über eine ganze Weile lang gut tolerieren und kompensieren. Der Körper passt sich immer an das an, was wir ihm an Bewegungen anbieten bzw. zumuten. Je nach Fehlmuster, entwickeln sich mit der Zeit Verspannungen, nicht benutzte Muskulatur baut ab oder die Beweglichkeit wird immer eingeschränkter.

Möchte man daran nachhaltig etwas verändern ist der erste Schritt eine Erweiterung des Bewusstseins. Es ist zentral zu erkennen, was nicht optimal läuft im Bewegungsmuster. Es muss sichtbar und fühlbar werden. Denn wir können nur verändern, was uns auch bewusst ist.

So eine Bewusstseinserweitung kann im ersten Moment auch eine sehr frustrierende Komponente haben. Oft äußern Klient:innen bei einem zweiten oder dritten Termin, das sie genervt, frustriert oder ärgerlich mit sich selbst sind, weil sie sich 100fach am Tag im alten dysfunktionalen Bewegungsmuster ertappen. So verständlich dieser Frust ist, so sehr ist aber dazu zu gratulieren! Denn: das Bewegungsmuster ist jetzt im Bewusstsein. Was vorher unbewusst im Hintergrund abgelaufen ist, wird jetzt wahrgenommen!

Dann wird es in einem nächsten Schritt möglich, mit gezielten Übungen und neuen Bewegungsideen anatomisch sinnvolle Bewegungsmuster anzubahnen, zu integrieren und damit die Belastung für den Körper nachhaltig zu reduzieren.